Gottesdienst zeitgleich am 17.05.2020

Nachricht 17. Mai 2020

GOTTESDIENST ZEITGLEICH

 

ROGATE - BETET

 

17. MAI 2020

Heute ist der 17. Mai 2020. Eigentlich wollte die Zachäusgemeinde heute Kirchweihfest feiern – so wie fast immer: im Mai an die Kirchweih erinnern und Gott danken, zu ihm beten, fröhlich beieinander sein, miteinander im Austausch. Kirchweihfest unter dem Motto „Die Gemeinde blüht auf!“ Nun werden wir im kommenden Jahr wieder Kirchweihfest feiern. 

Aber für Sie für Jetzt eine kleine Tüte mit Samen für eine bunte Blumenwiese – mit Gräsern, Kräutern und Blumensamen.  Unter dem Motto „Die Zachäusgemeinde blüht auf – bei Ihnen zu Hause. Bunte Blumen säen und es sich zuhause schön machen“.

So lassen Sie uns nun innehalten und Miteinander Gottesdienst feiern! 

 

GLOCKENGELÄUT • KERZE ENTZÜNDEN • EINSTIMMUNG 

Die Glocken läuten und rufen zum Gebet.

Dieser Sonntag heißt Rogate. Das bedeutet: Beten. Heute ist also Bet-Sonntag. 
Und vielleicht ist schon unser Atmen ein Beten. Dieses Ein und Aus.

Gott ist da. Und wir sind da. Versammelt. An unterschiedlichen Orten. Aber zur gleichen Zeit. Und mit den gleichen Worten und Liedern. Atmend und betend.

Wir feiern in Gottes Namen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 

 

Lied: Nun jauchzt dem Herren alle Welt - EG 288, 1+2+5-7

1.   Nun jauchzt dem Herren alle Welt!
Kommt her, zu seinem Dienst euch stellt,
kommt mit Frohlocken, säumet nicht,
kommt vor sein heilig Angesicht.

2.   Erkennst, dass Gott ist unser Herr,
der uns erschaffen ihm zu Ehr,
und nicht wir selbst: durch Gottes Gnad
ein jeder Mensch sein Leben hat.

5.   Dankt unserm Gott, lobsinget ihm,
rühmt seinen Namen mit lauter Stimm;
lobsingt und danket allesamt.
Gott loben, das ist unser Amt.

6.   Er ist voll Güt und Freundlichkeit,
voll Lieb und Treu zu jeder Zeit.
Sein Gnad währt immer dort und hier
und seine Wahrheit für und für.

7.   Gott Vater in dem höchsten Thron
und Jesus Christ, sein ein'ger Sohn,
samt Gott, dem werten Heilgen Geist,
sei nun und immerdar gepreist.

 

EINGANGSGEBET

Gott.

Ich bin hier.
Ich bete zu Dir.
Mit anderen, die zur Dir beten.
Genau jetzt.
Genau so.
Und ich bringe Dir alles, was ist.

Höre uns. Sieh uns.
Amen.

 

LESUNG DES SONNTAGES Matthäus 6,5-15 

Jesus sagte: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Gebetshäusern und an den Straßenecken stehen und beten, um sich vor den Leuten zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.

Darum sollt ihr so beten:

Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. 

 

VERKÜNDIGUNGSIMPULS

"Vielleicht sind es diejenigen, die ohnehin geübt darin sind, das Unverfügbare zu denken, weil sie mit einer Krankheit oder Behinderung leben müssen, weil sie gläubig oder fromm sind, vielleicht sind diejenigen, die wissen, dass das Leben nicht in unserer Hand liegt, weil sie Krieg und Vertreibung überlebt haben oder eine Naturkatastrophe - die am ruhigsten durch diese Krise kommen." 

Das hat Carolin Emcke vor zwei Wochen in ihrem Journal notiert, das sie für die Süddeutsche Zeitung schreibt. Und ich habe es seither nicht vergessen können. Schließlich bin ich auch eine von diesen Frommen. 

Beten ist: das Unverfügbare zu denken.

Beten ist: Wissen, dass das Leben nicht in unserer Hand liegt. Beten müssen nur wir Bedürftigen.

Uns fehlt etwas.

Sonst müssen wir ja nicht bitten. Für uns selbst. Für andere. Für diese Welt. Es fehlt uns das tägliche Brot oder der tägliche Kuss. Es fehlt uns das Reich der Gerechtigkeit. Uns fehlt die Herrlichkeit, die Kraft. Es fehlt uns die Gewissheit, es richtig zu machen.

Man sieht es uns vielleicht nicht an. Aber wir wissen es: Diese Stelle in unserer Seele - dunkel wie die Tiefsee, dort, wo wir uns selbst ein Rätsel sind. Und jene andere, scharf wie ein Messer, gnadenlos gegen uns und andere. Aber auch die: so bunt und wuchernd und lebendig, dass wir meinen, sie verbergen zu müssen, zu unpassend erscheint sie uns. Jetzt, wo unser Außen so klein geworden ist, wird unser Innen womöglich groß und größer. Und dann hilft nichts als Beten. Es hilft, das Unverfügbare zu denken:

Die Welt ist nicht in unsrer Hand. Und auch nicht die, die wir lieben - so sehr wir uns um sie sorgen. Ich selbst bin nicht in meiner Hand. Aber da ist etwas. Vater. Mutter. Himmel. Macht hell und vergibt. Da ist etwas. Einer. Eine. Wir atmen seinen Namen. Sein Reich komme. Sein Wille geschehe. Tag für Tag gibt er, was wir brauchen. 
Gott -  größer als wir. Von ihm kommen wir. Zu ihm gehen wir. Er weiß, bevor wir bitten. Amen.

LIEDMEDITATION – UNSER VATER

1.    Bist zu uns wie ein Vater, der sein Kind nie vergisst.
Der trotz all seiner Größe immer ansprechbar ist.
Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen.
Vater, unser Vater, bis ans Ende der Zeiten... Amen.

2.    Deine Herrschaft soll kommen, das, was du willst, geschehen.
Auf der Erde, im Himmel sollen alle es sehn.
Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen.
Vater, unser Vater, bis ans Ende der Zeiten... Amen.

3.    Gib uns das, was wir brauchen, gib uns heute unser Brot.
Und vergib uns den Aufstand gegen dich und dein Gebot.
Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen.
Vater unser Vater, bis ans Ende der Zeiten... Amen.

 

LiedWer nur den lieben Gott lässt walten - EG 369, 7f

7a. Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichem Segen,
so wird er bei dir werden neu;
denn welcher seine Zuversicht
auf Gott setzt, den verlässt er nicht.

7b. Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichem Segen,
so wird er bei dir werden neu;
denn welche ihre Zuversicht
auf Gott setzt, die verlässt er nicht.

Text und Melodie: Georg Neumark (1641/57), variiert von Bettina Gilbert und Birgit Mattausch 

 

FÜRBITTEN UND VATERUNSER 

Jesus.
Hier sind wir.
Du hast gesagt: Wir sollen beten.
Du hast gesagt: wir werden gehört.
Wir wollen das glauben.
Hilf uns dabei.

Wir denken an alle, die wir lieben.
Was tun sie gerade?

Stille

Wir denken an alle, die nach einem Impfstoff suchen, einem Medikament.

Stille

Wir denken an die, die Entscheidungen treffen müssen für andere.

Stille

Wir denken an die, die Angst haben und wütend sind.

Stille

Wir denken an die Sterbenden. An die Trauernden. In Krankenhäusern, Lagern, auf dem Meer. An die, die versuchen, für sie zu sorgen.

Und wir beten, wie du, Jesus, es uns gezeigt hast: 

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. 

 

SEGEN

Hände öffnen und laut sprechen:

Gott segne und behüte uns.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.
Amen.

Fenster öffnen. Einatmen. Ausatmen. Sagen: Ich bin nicht allein. Danke.

Kerze ausblasen

                                               Nach Ideen von: Birgit Mattausch und Bettina Gilbert 

 

Einen gesegneten und schönen Sonntag 
wünscht Ihre Pastorin Claudia Schubert!

 

Wir feiern wieder Gottesdienste in unserer Kirche! 

Ab PFINGSTEN werden wir wieder Gottesdienst in unserer Zachäuskirche feiern und laden Sie herzlich dazu ein!

PFINGSTSONNTAG – 10 UHR
Pastorin Claudia Schubert

PFINGSTMONTAG (Regional) – 10 UHR und 11.15 UHR  
Landessuperintendentin i. R. Oda-Gebbine Holze-Stäblein

 

Bitte melden Sie sich wegen der reduzierten Plätze in der Kirche 
zu den Bürozeiten telefonisch zum Gottesdienst an! 

Mo + Fr von 9.00 Uhr – 11.00 Uhr, 
Do von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr 
Telefon: 0511/793021 – Vielen Dank!